Montag, 6. August 2012

Kunst-Stoff

Bauschaum ist ein schönes Material für den Landschaftsbau. Beim Versuch, erste Formen zu kreieren und mit dem Material vertraut zu werden, bemerkte ich, was für eine schöne Oberfläche Bauschaum hat. Und so vertiefte ich mich ein paar Nachmitage und produzierte Kunst. Für die Nächste doc, die unter dem Motto stehen wird:
 d14 raffiniertnaiv. am ende ist die kunst am ende. 








Ungefähr Backsteingröße.

Magdeburger Kürassiere bei Mars-La-Tour 10mm

So, als letztes Bild meiner Urlaubsausbeute ein paar magdeburgische Kurassiere (10mm Pendraken), mit denen ich mal versuchen will, ob sich mit 10mm Figuren (wenig Posen, geringe Auflösung) auch etwas Dioramenähnlches gestalten lässt.

Zum Regiment




Luther mit Familie beim Musizieren

Noch einmal Arnfried Müller. Ich habe seine komplette Luther-Serie und gestalte so mein eigenes Reformationsjubiläum: ein Hochfest des naiven Historismus. Intellektuell fragwürdig, künstlerisch unterirdisch, aber zinnfigurenästhetisch vom allerfeinsten. Honi soit qui mal y pense.
Allerdings muss ich anmerken, dass die Gesichter gußtechnisch nicht so gelungen waren (oder schon von der Gavuer her?). Gerade Melanchthon und Frau Käthe könnten klarer definiert sein, da war auch mit dem Pinsel nicht mehr viel zu retten. Aber sonst schön umgesetztes Gemälde von G.Spangenberg. Auch hier möchte ich die Grenzen meiner  Fotografierkünste betonen. Sieht "in Echt" echt besser aus...



Götz von Berlichingen

Sage er dem Kaiser......eine deutsche Urszene.
Wenn mich nicht alles täuscht, sind das Gavuren von Frank: perfekt, jedenfalls. Eine Augenweide. Mein erster Flachfiguren-Apfelschimmel! Überhaupt: Flachfiguren mit Acrylfarbe bemalen ist jetzt, wo ich es kapierte habe, eine "berauschende" Sache, Tiefenflow garantiert.

Weinende Mönche

1/72 Figuren von Valdemar, modelliert von Alex. Sie gehören in die Szenerie des mittelalterlichen Klostersn, die bei Valdemar immer weiter ausgebaut wird. Ich habe sie für eine kleine Phantasieszene bemalt, die ich im Kopf habe....


Valdemar Miniatures

Königreich Westphalen: Stab mit König Jerome

Wunderschöne Figuren von Arnfried Müller.
Sie sind sehr sauber graviert und gegossen und haben, wie ich finde, einen klaren Ausdruck.

Als "Beutekasseler" und nordhessischer Regionalot bin ich am Westphalen-Thema sehr interessiert, ich habe da einige Projekte (mit Blick auf Ruhestand, vermute ich mal) "in der Pipeline".

Angemerkt sei auch, dass die westphälischen Uniformen zu den elegantesten und modernsten ihrer Zeit gehörten. Hinweisen möchte ich auf die geschlossenen Rabatten, die flächendeckend erst nach 1815 sich durchsetzten und den Frackrock ablösten. Es ist eine Vorwegnahme der Bardin-Uniform, die erst bei Waterloo zum Einsatz kam, dann aber, trotz Niederlage, den Uniformstil bis zur Einführung des Waffenrockes (ca. 1850) bestimmte.

Die Westphalen kamen vor allem in Spanien zum Einsatz, verhungerten fast ohne Kampfeinsatz in Russland und verschwanden 1813 von der Bildfläche.
In Halberstadt kam es zu einer Schlacht mit dem "Schwarzen Herzog" wähend dessen spektakulären Zug durch Norddeutschland (30.7.1809), bei dem das 5. Infanterie-Regiment völlig aufgerieben wurde (peinlich, peinlich). Wenige Tage bei Ölper später bekecklerte sich das Westphälische Militär gegen denselben Gegner ebenfalls nicht mit Ruhm. Die Westphalen galten danach als notorisch unzuverlässig.

Auf dem Russlandfeldzug bewachten sie die Kriegskasse und räumten Schlachtfelder. Pikanterweise ist eines der aufschlußreichsten und im 19.Jahrhundert sehr populären Kriegstagebücher über 1812 von einem westphälischen Offizier (Friedrich von Lossberg) geschrieben worden.
In Summa: Auch wenn die napoleonische Epoche mich sonst nicht so interessiert, ist Westphalen ein Thema, dem wir noch öfter begegnen werden.

Halberstadt
Ölper
Königreich Westphalen

Zu sehen sind vornehmlich Gardeoffiziere im Grand Tenue (man achte auf die Gardelitzen an Kragen und Aufschlag), sowie klassische Stabsoffiziere. Die Uniformfarbe war weiß, es gibt aber auch viele Grüne Uniformen. Die Jägerregimenter übernahmen ja auch ein großes Erbe....in Ölper stand ihnen dann kein geringere als der dänische General Johannes Ewald gegenüber: der "Held" der hessischen Jäger in Nordamerika, der vom Hessischen Landgrafen, weil er nicht adelig war, nicht übernommen wurde. Hessen-Kassel hatte, was die Intelligenz betrifft, seit Moritz, mit ihren Landgrafen nicht das große Los gezogen.
Auf dem ersten Bild ist Jerome zu sehen, späte Infanterieuniform  1810 (dunkelblaue Abzeichen, zweiter von rechts).
 Flachfiguren sind schwer zu fotografieren, wenn man von Fotografie keine Ahnung hat. Also muss ein Eindruck genügen. Bemalt mit Acrylfarben.